Montag, 6. Mai 2013

Wie erobert man die Welt?

Die letzten Tage amüsierte mich das Hörbuch "Nach Osten, Portugiesen!", gelesen vom Autor Wolf Schneider, der sich offensichtlich auch amüsierte. Diese GEO-Reportage verfolgt die Frage, wie ein so kleines Volk um 1500 herum mit 4000 Mann ein Weltreich rund um den indischen Ozean begründen konnte und damit die Herrschaft Europas über den Rest der Erde. Bei ihren Fahrten entdeckten die Portugiesen aus Versehen Brasilien, und heute sprechen 160 Millionen Brasilianer Portugiesisch.
Ich glaube, das eine oder andere kann man heutzutage auch als Firma von den Portugieren lernen, wenn man die Marktführerschaft an sich reißen will! Folgende waren die portugiesischen Erfolgsfaktoren:
- Forschung: Sie erforschten bisher unbekannte Meere und Strömungen und erstellten Karten. Außerdem war ihnen bekannt, dass die Erde eine Kugel ist.
- Leicht fiel es nicht, die Seeleute immer weiter von zu Hause weg in unbekannte Gewässer zu treiben. Hohe Belohnungen mussten dafür ausgesetzt werden.
- Hatten die Seeleute aber erstmal herausgefunden, dass es jenseits des Ende der Welt weitergeht und dort keine Seeungeheuer lauern, so behielt man dieses Wissen für sich und verbreitete nur noch mehr haarsträubende Seemannsgeschichten, welche die Konkurrenz von den neu entdeckten Handelsrouten fern hielten.
- Irrtümer sind manchmal auch hilfreich. Als sie sich daran machten, den Seeweg nach Indien zu suchen, da unterschätzten sie bei weitem die Größe Afrikas. Außerdem setzten sie fest auf einen sagenhaften christlichen König Johannes, der im Osten herrscht und ihr treuer und starker Verbündeter sein muss.
- Sendungsbewusstsein und moralisch einwandfreie Verbrämung unmoralischen Handelns: Nicht nur für sich selbst strebten sie nach der Weltherrschaft, sondern zur Ehre Gottes. Auch der sehr einträgliche Handel mit afrikanischen Sklaven wurde religiös motiviert, da die Sklaven so bald wie möglich missioniert und ihre Seelen somit gerettet wurden.
- Irrwitzige Selbstüberschätzung: Obwohl damals seit Jahrhunderten die Meere vor allem von arabischen Händlern beherrscht wurden, schlossen Spanien und Portugal miteinander einen Vertrag, in dem sie sich die Welt aufteilten.
- Arm, gierig und voller Willen zu sein: Damit siegten sie schließlich über die arabische Konkurrenz, der es anscheinend schon zu gut ging.
- Rücksichtslosigkeit: In den ihnen "gehörenden" Gewässern duldeten die Portugieren keine nicht-portugiesischen Schiffe und versenkten diese ohne viel Federlesens.

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