Nachlese Fachgruppentreffen Requirements Engineering
Das Fachgruppentreffen Requirements Engineering war wieder ein tolles Treffen mit interessanten Vorträgen, viel Networking und einer konstruktiven, freundschaftlichen Atmosphäre. Dazu beigetragen hat natürlich auch die großzügige Verpflegung und lückenlose Organisation durch unsere Gastgeber, die Sophisten. Ich selbst bin mit einigen neuen Ideen aus dem Treffen herausgegangen, insbesondere für zukünftige Kooperationen.
Ich möchte hier nur die beiden eingeladenen Vorträge wiedergeben, obwohl die anderen natürlich auch spannend waren.
Chris Rupp (Geschäftsführerin von Sophist) trug vor über "Blitzverblödung und tote Pferde – wie menschliche Verhaltensmuster Projekte prägen". Dabei stellte sie vier Anti-Muster vor, die wir dann auch in Kleingruppen diskutierten:
1.) Totentwicklung eines Systems: Es wird eine Software entwickelt, die keiner (mehr) braucht oder haben will. Trotzdem wird daran weitergearbeitet.
2.) Reportismus/ Managerismus: Man verbringt mehr Zeit mit Dokumentation und Rechtfertigungen als mit produktiver Arbeit.
3.) Kompliziert oder komplex: Software wird unnötig kompliziert, um die komplexe Wirklichkeit abzubilden. Dabei könnte man stattdessen den Benutzern auch ein wenig Intelligenz zutrauen.
4.) Blitzverblödung: Dieselben Themen werden immer wieder neu diskutiert. Selbst wenn bereits eine Entscheidung getroffen und in einem Protokoll dokumentiert worden war.
Diese Muster kannten wir alle, haben auch die eine oder andere Lösung dafür gefunden.
Unsere Key Note von Frau Prof. Bürsner behandelte unser diesjähriges Schwerpunktthema: "Abenteuer RE in KMU – zwischen erfolgreicher KMU-Praxis und methodischer Perfektion". Der Vortrag gab einen tiefgehenden Überblick darüber, wie in KMU Requirements Engineering praktiziert wird und machte auch Vorschläge, wie man Verbesserungen durchführen kann. Unter anderem empfahl Frau Bürsner ein inkrementelles Vorgehen. Besonders hängen geblieben ist bei mir der Begriff "Essenz des RE". Es geht nicht darum, die richtigen Notationen und Vorlagen zu empfehlen, sondern darum, diese Essenz zu vermitteln. Dies ist nun nicht nur ein Beratungs-Thema, sondern eben auch für die Lehre wichtig. Aber was ist denn diese Essenz?? Ich habe davon natürlich meine eigene Vorstellung, die sich in meinen Kursunterlagen bereits findet. Teilweise natürlich zur Verwirrung der Teilnehmer, die auf ihre "Wie soll ich es denn machen?"-Fragen eine Antwort bekommen, die beginnt mit "Es kommt darauf an...". Und dann folgt eine Fallunterscheidung. Wie aber würde ich die Essenz des RE kürzest möglich zusammenfassen? Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das gibt´s doch schon im Agilen Manifest! Genau darum geht es: Requirements Engineering unterstützt nur die Kommunikation und den Weg zum Ergebnis. Bei jeder Entscheidung in Bezug auf das RE sind die Prinzipien des Agilen Manifests die Entscheidungskriterien.
Ich möchte hier nur die beiden eingeladenen Vorträge wiedergeben, obwohl die anderen natürlich auch spannend waren.
Chris Rupp (Geschäftsführerin von Sophist) trug vor über "Blitzverblödung und tote Pferde – wie menschliche Verhaltensmuster Projekte prägen". Dabei stellte sie vier Anti-Muster vor, die wir dann auch in Kleingruppen diskutierten:
1.) Totentwicklung eines Systems: Es wird eine Software entwickelt, die keiner (mehr) braucht oder haben will. Trotzdem wird daran weitergearbeitet.
2.) Reportismus/ Managerismus: Man verbringt mehr Zeit mit Dokumentation und Rechtfertigungen als mit produktiver Arbeit.
3.) Kompliziert oder komplex: Software wird unnötig kompliziert, um die komplexe Wirklichkeit abzubilden. Dabei könnte man stattdessen den Benutzern auch ein wenig Intelligenz zutrauen.
4.) Blitzverblödung: Dieselben Themen werden immer wieder neu diskutiert. Selbst wenn bereits eine Entscheidung getroffen und in einem Protokoll dokumentiert worden war.
Diese Muster kannten wir alle, haben auch die eine oder andere Lösung dafür gefunden.
Unsere Key Note von Frau Prof. Bürsner behandelte unser diesjähriges Schwerpunktthema: "Abenteuer RE in KMU – zwischen erfolgreicher KMU-Praxis und methodischer Perfektion". Der Vortrag gab einen tiefgehenden Überblick darüber, wie in KMU Requirements Engineering praktiziert wird und machte auch Vorschläge, wie man Verbesserungen durchführen kann. Unter anderem empfahl Frau Bürsner ein inkrementelles Vorgehen. Besonders hängen geblieben ist bei mir der Begriff "Essenz des RE". Es geht nicht darum, die richtigen Notationen und Vorlagen zu empfehlen, sondern darum, diese Essenz zu vermitteln. Dies ist nun nicht nur ein Beratungs-Thema, sondern eben auch für die Lehre wichtig. Aber was ist denn diese Essenz?? Ich habe davon natürlich meine eigene Vorstellung, die sich in meinen Kursunterlagen bereits findet. Teilweise natürlich zur Verwirrung der Teilnehmer, die auf ihre "Wie soll ich es denn machen?"-Fragen eine Antwort bekommen, die beginnt mit "Es kommt darauf an...". Und dann folgt eine Fallunterscheidung. Wie aber würde ich die Essenz des RE kürzest möglich zusammenfassen? Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das gibt´s doch schon im Agilen Manifest! Genau darum geht es: Requirements Engineering unterstützt nur die Kommunikation und den Weg zum Ergebnis. Bei jeder Entscheidung in Bezug auf das RE sind die Prinzipien des Agilen Manifests die Entscheidungskriterien.
AndreaHerrmann - 2. Dez, 10:48