Montag, 13. Mai 2013

GULP-Umfrage

Hier die Ergebnisse einer großen GULP-Umfrage zu Stundensätzen und Zufriedenheit von IT-Freelancern:
GULP-Umfrage Teil 1, Teil 2 und Teil 3.
Aus dieser Umfrage erfahre ich nicht nur, welcher Stundensatz üblich ist, sondern auch dass die meisten Freelancer freiwillig und mit großer Zufriedenheit freiberuflich arbeiten und zwar v.a. für Großkonzerne. In meinem Business Plan stehen ja die KMU drin, aber vielleicht sollte ich das mal überdenken...

Mittwoch, 8. Mai 2013

Publication list updated

Dear all,
on my web site, the publication list is updated. I am publishing a lot currently, with the objective to advertise our book "Requirements Engineering und Projektmanagement".

Montag, 6. Mai 2013

Wie erobert man die Welt?

Die letzten Tage amüsierte mich das Hörbuch "Nach Osten, Portugiesen!", gelesen vom Autor Wolf Schneider, der sich offensichtlich auch amüsierte. Diese GEO-Reportage verfolgt die Frage, wie ein so kleines Volk um 1500 herum mit 4000 Mann ein Weltreich rund um den indischen Ozean begründen konnte und damit die Herrschaft Europas über den Rest der Erde. Bei ihren Fahrten entdeckten die Portugiesen aus Versehen Brasilien, und heute sprechen 160 Millionen Brasilianer Portugiesisch.
Ich glaube, das eine oder andere kann man heutzutage auch als Firma von den Portugieren lernen, wenn man die Marktführerschaft an sich reißen will! Folgende waren die portugiesischen Erfolgsfaktoren:
- Forschung: Sie erforschten bisher unbekannte Meere und Strömungen und erstellten Karten. Außerdem war ihnen bekannt, dass die Erde eine Kugel ist.
- Leicht fiel es nicht, die Seeleute immer weiter von zu Hause weg in unbekannte Gewässer zu treiben. Hohe Belohnungen mussten dafür ausgesetzt werden.
- Hatten die Seeleute aber erstmal herausgefunden, dass es jenseits des Ende der Welt weitergeht und dort keine Seeungeheuer lauern, so behielt man dieses Wissen für sich und verbreitete nur noch mehr haarsträubende Seemannsgeschichten, welche die Konkurrenz von den neu entdeckten Handelsrouten fern hielten.
- Irrtümer sind manchmal auch hilfreich. Als sie sich daran machten, den Seeweg nach Indien zu suchen, da unterschätzten sie bei weitem die Größe Afrikas. Außerdem setzten sie fest auf einen sagenhaften christlichen König Johannes, der im Osten herrscht und ihr treuer und starker Verbündeter sein muss.
- Sendungsbewusstsein und moralisch einwandfreie Verbrämung unmoralischen Handelns: Nicht nur für sich selbst strebten sie nach der Weltherrschaft, sondern zur Ehre Gottes. Auch der sehr einträgliche Handel mit afrikanischen Sklaven wurde religiös motiviert, da die Sklaven so bald wie möglich missioniert und ihre Seelen somit gerettet wurden.
- Irrwitzige Selbstüberschätzung: Obwohl damals seit Jahrhunderten die Meere vor allem von arabischen Händlern beherrscht wurden, schlossen Spanien und Portugal miteinander einen Vertrag, in dem sie sich die Welt aufteilten.
- Arm, gierig und voller Willen zu sein: Damit siegten sie schließlich über die arabische Konkurrenz, der es anscheinend schon zu gut ging.
- Rücksichtslosigkeit: In den ihnen "gehörenden" Gewässern duldeten die Portugieren keine nicht-portugiesischen Schiffe und versenkten diese ohne viel Federlesens.

Donnerstag, 2. Mai 2013

iqnite2013

So, nun habe ich alle Vortragsfolien aller Vorträge der iqnite nochmal durchgelesen. Und frage mich: "Und was lerne ich daraus?" Für mich als Forscherin war vor allem der andere wissenschaftliche Vortrag interessant:
"Sein oder Schein: Bessere Softwarequalität durch 'unabhängiges' Testen" (Irina Schmidt, Universität zu Köln). Bei diesem Studentenexperiment zeigte sich, dass beim unabhängigen Testen der Funktionsumfang der resultierenden Software vollständiger war als beim integrierten Testen.
Ansonsten berichteten die Vortragenden aus ihren tollen Firmen, wie super sie dort das Testen durchführen. Themen waren: Wer macht was (Wie integriert man das Testen ideal in die Organisation?), wann (Vorgehensmodell?), wie (Wie wirkt sich Agilität aus?) und womit (Welche Tools? Woher nehme ich die Testdaten?)? Also: Wie werden die Methoden aus meiner Vorlesung in der Praxis angewendet? Und: Ja, sie funktionieren im Wesentlichen, bis auf Details, z.B. Herausforderungen durch Komplexität und zwischenmenschliche Faktoren. Neu war für mich nur die Frage: "Wer bezahlt die Regressionstests?" (Rath und Borchers)
Einerseits ist es ja immer ganz hilfreich zu wissen, dass es sehr viele Firmen gibt, die Software Engineering Methoden erfolgreich anwenden. Also, ICH teste und reviewe sowieso alles was ich produziere und erst recht was andere für mich produzieren. Das hat sich bisher immer gelohnt.
Vollstandig gefehlt haben mir auf dieser Konferenz Neuheiten. Nicht unbedingt irre Hypes, aber doch Trends. Im Requirements Engineering Bereich gibt es ständig neue Trends, die meist sogar bleiben und sich durchsetzen. Auf diesem Gebiet gibt es offensichtlich noch viel zu lernen. Im Bereich des Testens scheint man weitestgehend zu wissen, wie es funktioniert. Nun muss man es "nur noch" machen und optimieren. Praktisch beruhigend, für den Forscher aber frustrierend. Da gibt es wohl nicht mehr viel zu forschen!

Dienstag, 30. April 2013

Technik, Präzision, Disziplin - Der Dreiklang des Erfolgs

Key Note Vortrag von Christian Gansch (Gansch und Partner, sinfonisches consulting) am 24.4. auf der iqnite-Konferenz in Düsseldorf:
"Technik, Präzision, Disziplin - Der Dreiklang des Erfolgs"
Bei diesem Vortrag handelt es sich um meinen Lieblingsvortrag auf der iqnite-Konferenz 2013.
Er spricht mir so aus der Seele! In vielen Fällen ist es so, dass es bei der Softwareentwicklung genau darum im Großen so scheppert, weil schon im Kleinen Schlamperei herrscht. Doch lassen wir den erfahrenen Dirigenten zu Wort kommen:
In einem Orchester spielen 150 Spitzenleute, jeder für sich ein Star und fähig dazu, ein brilliantes Solo zu spielen. Trotzdem sind sie alle verschieden. Und doch muss das Orchester zusammenspielen, wie eine Einheit klingen. Dabei kommt es auf jeden einzelnen Ton an. "Es geht täglich um alles." Wie gelingt dies?
Durch Professionalität: Jeder, wenn er noch so spitze ist, muss sich zurück nehmen und das Gesamtergebnis über sein eigenes Ego stellen.
Durch Koordination und Selbstorganisation: Die 150 Musiker sind in 15 Abteilungen unterteilt, jede mit ihrer eigenen Führungskraft. Der Dirigent muss gar nicht jedes Detail des Zusammenspiels regeln, das verhandeln die Abteilungen oft unter sich. Jeder einzelne Musiker denkt mit.
Durch Change: Während man in den meisten Firmen um Änderungen viel Wirbel macht, gilt im Orchester: Change findet jeden Tag statt! Jeden Tag gilt der Erfolg von gestern nicht mehr. Das Ensemble muss sich heute wieder auf einen neuen Raum einspielen, mit den technischen und sonstigen Gegebenheiten klar kommen und gemeinsam ein brilliantes Ergebnis vorweisen. Den Zuhörer interessiert es nicht, ob der Konzertsaal ein Manko hat oder die Oboe sich mit dem Fagott verstritten hat. Sie wollen perfekten Kunstgenuss. Herr Gansch findet es schockierend, dass man Leuten überhaupt in Change Workshops sagen muss, dass sich etwas ändern muss.
Durch schnelle Entscheidungen: Obwohl jedes Konzert und jeder Saal wieder neu sind, bleiben dem Orchester nur wenige Stunden Probe vor jedem Auftritt. Daher müssen Absprachen schnell, effizient und zuverlässig erfolgen.
Und welche Rolle spielen Gefühle in dem Ganzen? Das wichtigste Gefühl ist das, das beim Konzertbesucher entsteht. Der Musiker muss seine Professionalität über seinen eigenen Kunstgenuss stellen. Leider ist es so, dass wegen der räumlichen Ausdehnung des Orchesters aus Sicht jedes einzelnen Musikers die verschiedenen Stimmen zeitlich versetzt spielen müssen, damit sie für den Zuhörer synchron zu hören sind. Jeder Musiker ist daher gezwungen, gegen sein Gefühl zu spielen!
Herr Gansch wendet sich gegen esoterische Spielchen, gemeinsames Trommeln und Ähnliches. Es geht bei Leistung nicht um das Gefühl der Leistenden. Sie müssen intrinsisch motiviert zur Arbeit kommen und dort als Profis agieren. Für ihn ist es die falsche Einstellung, wenn (junge) Leute zur Arbeit kommen und abwarten, ob es dem Chef gelingt, sie heute zu motivieren oder nicht. Leistung muss selbstverständlich sein. Da sollte ein Vorgesetzter nicht drum kämpfen müssen.

Hr. Gansch überlässt es dem Zuhörer, sich zu fragen, ob es in der Softwareentwicklung nicht genauso jeden Tag um alles geht. Ob bei uns dieselbe Professionalität herrscht wie in einem Orchester oder eher doch nicht. Sind wir fähig, schnell zuverlässig Entscheidungen zu treffen und uns jeden Tag neu auf den Kunden einzustellen, harmonisch im Team zu arbeiten und unser Ego zugunsten des Gesamtergebnisses zurück zu stellen?

Eine rhetorische Frage. Ich kann das natürlich. In einem schlechten Team erweist sich das aber als Nachteil, wird als Schwäche interpretiert. In der Informatik müsste sich noch viel ändern, bis wir diese Professionalität erreichen!

Freitag, 26. April 2013

When computers believe they are intelligent...

Usually, I refer to text autocorrections as an example to illustrate what happens when we leave decision-making to computers.
Read here some wonderful examples. This auto-correction algorithm evidently has a dirty mind. At school, I learned that computers are just as intelligent as the person who programs it. Evidently, computers are also as dirty as the programmer.
Never let computers take over the power!!

Montag, 22. April 2013

Aussteigen / Umsteigen

In der ZEIT habe ich ein schönes Interview gefunden. Manche der Zitate hätten von mir sein können. :-) Ich bin ja auch quasi ausgestiegen oder umgestiegen. Aber lesen Sie selbst...

DIE ZEIT, 14. März 2013
Interview mit Christine Wolff: "Ich wollte anders leben"
- über das Zweitstudium einer Topmanagerin und Aufsichtsrätin mit Ende 40

"Ich wollte anders leben. Ich saß ständig im Flieger, in alle zwei Jahre umgezogen, hatte viel Stress. [...] Ich wollte öfter mal zu Hause bleiben. Ich wollte meine Nachbarn kennenlernen, beim Bäcker erkannt werden, mit meinem Mann ins Kino gehen."
"Dass ich die erste Frau [im Aufsichtsrat von Hochtief] war, empfinde ich als nicht so spannend, da ich immer viel mit Männern zusammengearbeitet habe. [...] Ich kenne es so gesehen nicht anders. Einen gewissen Exotenstatus habe ich seit 25 Jahren."
Antwort auf die Frage: "Welche Eigenschaften haben Sie [beruflich] so weit gebracht?"
"Ich habe immer darauf geachtet, eine Aufgabe zu haben, die mir Freude macht. Nur dann ist man auf Dauer erfolgreich. [...] Frauen sind oft sehr fleißig und haben den Anspruch, alles 150-prozentig zu machen. Aber dann fehlt ihnen die Zeit, rauszugehen, sich zu zeigen, bei den richtigen Veranstaltungen Vorträge zu halten.
[...] Ich glaube, dass man in den ersten Jahren des Berufsleben viel Zeit investieren sollte, um sein Handwerk zu lernen. Aber dann muss man sich bekannt machen."
Und nach dem Ausstieg?
"Es gab warnende Stimmen, dass mir der Verlust des Status bestimmt etwas ausmachen würde. Plötzlich hat man ja keine tolle Visitenkarte, keinen Dienstwagen mehr.
Aber es hat mir nichts ausgemacht, ich habe es im Gegenteil genossen, einmal einfach nur ich selbst zu sein."
"Die meisten können meinen Schritt, noch einmal etwas Neues zu beginnen, gut nachvollziehen. Ich habe festgestellt, dass viele Menschen in meinem Alter das auch tun oder gern tun würden."
"Nach all den Erfahrungen, die ich bisher in meinem Berufsleben gemacht habe, den schönen, aber auch den bitteren, ist es mir besonders wichtig, dass gute Werte in einem Unternehmen herrschen."

***

Ich möchte aber noch hinzufügen, dass dieser Fleiß und die Bescheidenheit, die an Frauen immer so kritisiert werden, weil wir uns damit selbst bei der Karriere behindern, die werden von uns ja auch eingefordert. Wenn eine Frau einen Fehler macht, dann heißt es gleich "Wusste ich doch, dass Frauen sowas nicht können" oder "Hatte ich doch Recht mit meinen Bedenken, du bist hier falsch". Und ständig wieder wird von mir Bescheidenheit eingefordert. Oft genug hat man von mir sogar gefordert, dass ich einsehe, dass ich gewisse Dinge nicht kann, obwohl ich sie zuvor bei einem anderen Arbeitgeber jahrelang erfolgreich gemacht hatte. Plötzlich, nach Jobwechsel, konnte ich das angeblich nicht mehr. Meine Aufgaben und Verantwortlichkeiten im Beruf sind nicht gewachsen, teilweise sogar geschrumpft als sei ich mit zunehmender Erfahrung verblödet. Das was ich in meinen ersten Jobs direkt nach dem Studium machte, traut mir heute keiner mehr zu.
Natürlich liegt es an mir. Als ich Ende 20 war, machte es mich noch nervös, einen Vortrag zu halten. Das passte zu den Erwartungen der anderen. Man konnte mich bemitleiden und trösten. Heute nicht mehr. Heute sind es die anderen, die mir sagen, ich müsse nervös sein, denn schließlich könne nicht JEDER einen Vortrag halten, und ich hätte das ja noch nicht oft gemacht. Keine Ahnung, wie fremde Leute immer wieder auf die Idee kommen, ich hätte noch keine Vorträge gehalten oder noch keine Vorlesung. Sie gehen da wohl von sich selbst aus.

Sonntag, 21. April 2013

Risk estimation results - impossible to publish?

During the last years, I have done 10 (!) experiments about risk estimation. Most of them stay unpublished. A minute ago, I decided to give up. It is no coincidence that I get all my submissions in the software engineering comunity rejected. It is systematic. And it is no coincidence that the psychologists did publish my results. They know how hard it is for poor human brains to cope with probabilities. But in the software engineering research, this is unknown. And this easily explains why no experiments or quantitative experience about risk estimation are published in this research comunity. I always wondered because I could not believe that I am the first software engineering researcher investigating the quantitative quality of risk estimation.
I have spent some time to go through reviewer comments and decided that I can not remedy their critics. Results from risk estimation always look like rubbish. There is no reason for concluding that the experiment participants didn´t do their best or that the researcher failed.
Well, I give up. As long as disciplines do separate work, the software engineering comunity will continue to believe that probabilities can be estimated and risk estimates can be taken serious. Although other disciplines have already shown that they can´t.
Anyway, I learned a lot during the experiments and I hope that the participants also did. We know what we know and no-one can take it from us!

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